Grüner Bunker St. Pauli: Bepflanzung rückt näher

4.700 Pflanzen werden den Bunker St. Pauli bald zu einer spektakulären Naturoase machen: Über den Dächern der Hansestadt entstehen mehr als 7.600 Quadratmeter öffentliche Grün- und Gemeinschaftsflächen, zusätzlich werden 1.400 Quadratmeter Fassadenfläche sowie ein rund 300 Meter langer „Bergpfad“ begrünt.

Auf der Bunker-Südseite werden zuerst Flächen mit Substrat aufgefüllt.

Nun steht ein wichtiger Schritt bevor: In den nächsten Wochen wird mit der Bepflanzung des grauen Koloss begonnen. Der genaue Starttermin hängt auch vom Wetter ab. Aber bereits jetzt werden insgesamt 2.000 Kubikmeter Spezial-Substrat, bestehend aus Lava und organischen Stoffen, für die Bäume, Sträucher, Hecken und Kletterpflanzen aus Silofahrzeugen auf mehr als 50 Meter Höhe geblasen.

Die Mischung aus Lava und organischen Stoffen wird über Schläuche auf den Bunker geblasen.

In Zeiten des Klimawandels besitzt die Bepflanzung des Bunker St. Pauli eine Vorbildfunktion für Projekte ähnlicher Art auf der ganzen Welt. Denn Hitzewellen, Dürren, Starkregen und Luftverschmutzung betreffen besonders auch die internationalen Metropolen. Das Interesse an praktischen Erfahrungen ist immens. Um die Effekte einer Begrünung wissenschaftlich zu belegen, sind im gesamten Bunker Sensoren installiert, die fünf Jahre lang Daten wie Verdunstungskälte und Wärmedämmung erfassen. Klimaexperten der TU Berlin werten die Daten aus, um exakt die klimatischen Effekte auf das Gebäude und das Mikroklima im Stadtviertel zu erfassen und künftigen internationalen Vorhaben zur Verfügung zu stellen.

Je nach Standort und Pflanzenartbeträgt die Substrat-Tiefe ca. 30 bis 80 cm.

Text/Foto: Frank Schulze Kommunikation