Bepflanzter Bergpfad: Filigranarbeit mit tonnenschwerem Stahlträger

Viel Fingerspitzengefühl und eine präzise Vorbereitung waren gefragt beim nächsten Meilenstein der Bunker-Aufstockung! Dipl. Ingenieur Jens Siggelkow und sein Team haben jetzt einen etwa 30 Meter langen und 35 Tonnen schweren Fachwerkträger direkt unterhalb des Bunker-Kragens an der Westfassade montiert. Millimeterarbeit mit einem mächtigen Stahlkoloss!

30 Meter lang, 35 Tonnen schwer – auf der Bunker-Westseite wurde jetzt ein Stahlfachwerkträger für den Bergpfad zum Stadtgarten montiert.

Dabei haben zwei Autokrane den imposanten Fachwerkträger aufgerichtet und auf rund 35 Meter Höhe  gezogen, um ihn die Bohrlöcher und Aufnahmen an der Außenfassade zu bugsieren. Eine filigrane Aktion, bei der die beiden Kranführer keinen direkten Blickkontakt hatten und sich nur über Funk verständigen konnten. Nach etwa vier Stunden war die Herausforderung dann bewältigt: Zwischen den beiden Flaktürmen wurde der Stahlträger mit mehreren, jeweils zwei bis drei Metern langen Gewindestangen verschraubt. Der Lückenschluss ist ein weiterer großer Schritt auf dem kommenden Weg nach oben zum neuen öffentlichen Stadtgarten, 58 Meter hoch über der Hansestadt.

Letzte Feinarbeit an den vorbereiteten Bohrlöchern.

Der kommende bepflanzte Bergpfad wird ein wesentlicher Teil der Erlebniswelt des Grünen Bunker St. Pauli. Nach Fertigstellung startet der rund 300 Meter lange, 422 Tonnen schwere und fünf Meter breite Aufstieg ebenerdig auf der Nordseite des Bunkers. Dabei werden 24 Stahltragarme, von denen jeder rund 5,5 Tonnen wiegt, mit mehreren, jeweils zwei bis drei Metern langen Gewindestangen in der Außenfassade befestigt. Das Bodenfundament des späteren Weges bilden u.a. ca. 20 cm hohe Spannbetonplatten mit einem weiteren 24 cm hohen Aufbau. Darauf wiederum wird das Substrat für die Begrünung aufgebracht. Die ersten Spannbetonplatten sind bereits an der Bunker-Südseite zu sehen. Außer über den bepflanzten Bergpfad kommen Besucher zukünftig über die beiden neu errichteten Außenfahrstühle an der Ostseite des Gebäudes zum Stadtgarten. Der kostenlose Zugang ist barrierefrei.

Hier heben zwei Autokrane den Stahlkolloss vorsichtig hoch.

Text/Foto: Frank Schulze Kommunikation