Hamburgs höchster Stadtgarten: Finale Höhe von 58 Meter erreicht

Seit Mitte 2019 wird der Bunker St. Pauli um fünf pyramidenartige Geschosse erweitert, jetzt wurde die oberste Decke betoniert und die endgültige Höhe der Aufstockung von rund 58 Meter erreicht.

Die imposante Tragkonstruktion wiegt insgesamt etwa 33.500 Tonnen – was dem Gewicht von 60 vollbeladenen Airbus A380 entspricht. Der Lastabtrag der Aufstockung erfolgt ausschließlich über 16 massive Geilinger Stützen auf den bis zu 4,5 m dicken Bunkeraußenwänden. Im neuen Jahr soll – abhängig von den weltweiten Lieferschwierigkeiten und der Baustoffknappheit – mit den ersten Schritten der Begrünung begonnen werden. 

Entstehen werden 2022 auch ein Hotel (Betreiber ist das Hamburger Unternehmen RIMC), mehrere Gastronomieangebote und eine Dreifeldhalle für Kulturveranstaltungen und Schulsport. Genutzt wird die Halle u.a. vom Gymnasium Struensee. Zudem gibt es auch Räume für Stadtteilkultur, Ausstellungsflächen und Unterkünfte für Stipendiaten und Künstler. Im ehemaligen Leitstand und auf weiteren Flächen wird es erstmals einen Gedenk- und Informationsort für die Opfer des NS-Regimes und des Zweiten Weltkriegs geben.  

Aufsehen erregend wird natürlich vor allem spektakuläre, öffentliche Dachgarten: Über den Dächern Hamburgs entstehen mehr als 7.600 Quadratmeter Grün- und Gemeinschaftsflächen, gestaltet von Hamburger Landschaftsarchitektur+ Holzapfel-Herziger & Benesch PartG mbH. Zusätzlich werden 1400 Quadratmeter Fassadenfläche begrünt.

Bereits begonnen haben die Arbeiten am später ebenfalls bepflanzten „Bergpfad“ – ein weiterer sehr wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum „grünen Bunker“. Der 300 Meter lange und fünf Meter breite Weg beginnt ebenerdig beim heutigen Haupteingang und führt an den Bunker-Außenfassaden entlang hoch zum Dachgarten. Hier werden Hamburger und ihre Besucher einen weiten Panoramablick auf Elphi, Michel und Hafen genießen können. Die Hälfte der insgesamt notwendigen 24 Stahltragarme ist bereits montiert. Jeder der Stahltragarme wiegt etwa 5,5 Tonnen und wird mit mehreren, jeweils zwei bis drei Metern langen Gewindestangen in der Außenfassade befestigt. Das Bodenfundament des späteren Weges bilden etwa 20 cm hohe Spannbetonplatten mit einem zusätzlichen 24 cm hohen Aufbau. Darauf wird das Substrat für die Begrünung aufgebracht. 

Außer über den bepflanzten Bergpfad erreichen Besucher den Stadtgarten über die beiden neu errichteten Außenfahrstühle und ein neues Treppenhaus an der Ostseite des Gebäudes. Der kostenlose Zugang ist barrierefrei.

Text/Foto: Frank Schulze Kommunikation